Haut aus osteopathischer Sicht

Die Haut findet in der Osteopathie kaum eine Bedeutung wobei sie der Zugangskontakt zum Patienten ist (Video).

Die Haut (inkl. Hautanhangsgebilde wie Haare und Nägel) bildet sich embryonal aus dem Ektoderm und stellt somit den Ausdruckspart des Nervensystems, welches ebenfalls aus dem Ektoderm stammt, dar. Die Haut spiegelt somit den seelischen Zustand wieder. Das Neuro-Psycho-Endokrine-System basiert auf den nach dem Bedarf orientiertem Verschalten der Funktionen im Gehirn und nutzt die Haut quasi als PostScriptum. Durch die Segmentanatomie, die sich aus der Aufteilung der Somiten ergibt, hat die Haut immer einen spiegelnden Kontakt der Organe (Viszerotome und emotionale Zuordnung) und des Skeletts (Sklerotoms).

Die Haut ist desweiteren Grenzschicht, sowohl physisch (Schutz vor Umwelteinflüssen) als auch psychisch (Abrenzung des „Ich`s). Somit wird sie durch Stoffe der Außenwelt (Bakterien, Viren, Sporen, Toxine, Säuren, Basen, Farbstoffe, Nanopartikel, usw.) und Stoffe der Innenwelt (Bakterien, Viren, Sporen, Toxine, Säuren, Basen, Farabstoffe, Nanopartikel, Konservierungsstoffe, usw.) positiv, wie negativ beeinflusst. Das Bedeutet, dass sowohl die Art der Ernährung, als auch die Luft, Kleidung und Pflegestoffe einen großen Einfluß auf die Haut ausüben (Umweltmedizin).

Die Haut besteht aus 7 Schichten. Die unterste Schicht ist die Körperfascie und setzt an prominenten Knochenstellen an und bildet im Körperinnern eine Art dynamisches Skelett. Wie die Saftkammern einer Orange durch Septen in Segmente unterteilt werden, unterteilen die Fascien Körperräume und sorgen so für Ansätze, Gleitschichten, Druckkammern und Leitstrukturen. Somit stellt die Haut hierüber physikalisch den Kontakt von der Außenwelt zur Innenwelt dar. Andrew Taylor Still (Gründervater der Osteopathie) hat den Kontakt der Knochen (Osteo) genutzt um das Leiden (Pathos) des Körpers auch im Innern zu behandeln.

Osteopathischer Zugang zur Haut:

1. Über die mechanischen Kontaktstellen der Haut (Kontaktstellen der Fascien) mit dem Körperinnern und
2. dem Wissen der embryonalen Zusammenhänge sowie
3. der Integration der Neurofunktionen

wird die Haut in der Osteopathie beeinflusst.